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Als Frisör trotzt Enes Sahin vielen Vorurteilen

Als Mann Haare schneiden? Seine Freunde haben sich erstmal über ihn lustig gemacht. Doch Enes Sahin bleibt dabei: Er will Frisör in Bünde werden. Alles andere als eine leichte Aufgabe.

Klar, haben seine Freunde gelacht. Du willst Friseur werden? Als Mann? Bei der Bezahlung, den Arbeitszeiten, bei der Belastung? Fragen, über die Enes Sahin heute lachen kann. Weil er seinen Entschluss nie, keinen einzigen Tag lang, bereut hat. Seinen Ausbildungsplatz hat er einmal gewechselt, heute schneidet er bei Passion of Hair an der Holser Straße im dritten Lehrjahr die Haare. Und weiß: 

Es ist, trotz aller Widrigkeiten, ein Traumberuf. »Ich wusste immer, dass ich etwas Handwerkliches machen wollte«, erzählt Enes, der erst das Fach-Abi absolvierte und dann eher zufällig auf das Friseurhandwerk aufmerksam wurde. 

Schwer war es nicht, eine Lehrstelle zu finden, gerade als männlicher Bewerber. Durchzuhalten ist dann aber schon eine ganz andere Herausforderung. »Von den sieben Jungs, die anfangs in meiner Klasse waren, sind nur noch zwei übrig geblieben«, erzählt der 24-Jährige. Der weiß, dass man nicht viel verdient, als Friseur. Und der auch weiß: Es lohnt sich trotzdem. Dabei mag Enes eigentlich alle Haarschnitte, nur eine Dauerwelle, die auch heute noch prüfungsrelevant ist, müsse es nicht sein.

Als Geselle möchte er, wenn möglich, bei Passion of Hair bleiben, irgendwann dann aber doch seinen eigenen Laden eröffnen. »Das wäre ein Traum«, sagt der gebürtige Vlothoer. So der Beruf des Friseurs. Auch wenn das viele ganz anders sehen. »Als ich damals erzählt habe, dass ich das wirklich mache, haben meine Freunde gesagt: na ja, das kann ja nicht so schwer sein. Aber was wussten die schon? Nichts.